Samstag, 23. Februar 2019


Standort, Fauna und Flora der Mahlberger Heide

Aufzeichnungen eines Gesprächs mit Peter Lethert aus Mahlberg.

Frage: Können Sie was dazu sagen,wie das damals auf der Heide hier aussah und wie die Lage war? Antwort:Die Mahlberger Heide  war oben auf  dem Hasenbruch,und Bliestal. Der Bliestal war all dem Halsstrick (1).Der hatte da 300 Morgen. Der hatte da eine eigene Jagd gekriegt jetzt.Die ganze Heide,die sonst dem Haniel(2) war,das hat der jetzt all beim Haus gekriegt. Fr.: Das war Bruchland, Heidegebiet?AW.:Dat war Heide, Ginster,verkrüppelte Kiefern wuchsen da.anders ja nichts. Fr.:Auch der Wacholder,habe ich mal gehört.AW.:Da war früher auch Wacholder,jetzt aber keiner mehr.Fr.:Damals? AW.:Damals war Wacholder so hoch wie das Zimmer hier.Fr.:Ich habe von damals so alte Bilder gesehen,das muss da sehr imposant gewesen sein mit dem Wacholder. AW.:Auf der Kopnück war auch sehr viel Wacholder.Auf Bliestal,das Haus dahinter,war sehr viel Wacholder.,an der Stelle da,so richtig solche Bäume.Fr.:Die sind leider alle gefällt worden. AW.:Das ist alles bei der Zusammenlegung urbar gemacht worden. Und dann sind ja die Siedlungshäuser dahin gebaut worden.(3)Fr.:Gab da auch besondere Tierarten,die heute ausgestorben sind?AW.:
Da war der Fuchs noch da, Marder. Fr.:Ich meine jetzt so Birkhühner, Auerhähne.Mein Vater meinte.....AW.:Rehe, Wildschweine ,Hirsche. Fr.:Aber dat haben sie nicht gesehen,so Birkhühner,Haselhühner?AW.:Hühnchen so sieht man ja gar keine. Es ist ja gut, wenn man das ganze Jahr eine sieht. Ich hab mal einmal eine gesehen im Sommer, sonst keine mehr. Fr.:Wann ist das etwa gerodet worden,in welchem Jahr war das?AW.:Hier? Fr.:Ich meine jetzt Mahlberger Heide. AW.:Mahlberger Heide, wann die gegründet wurde? Das weiß keiner, die hat ewig bestanden. Fr.:Ich meine ,wann Schluss war, wann der Flurbestand weg war. AW.:Das war 56 bis zur  Zusammenlegung.Das ganze Stück Mahlberger Heide ist abgetrennt worden.Das hat der Haniel gekriegt und der Haniel hat auch hat noch einzelne Parzellen durch die Flur liegen,die haben die Leute gekriegt und er hat da alles beieinander gekriegt. An den Zehnmorgen da alles beieinander gekriegt.Da war da viel viel Wald.Heute ist da Wildschweine,sonst sieht man nicht mehr viel ,höchstens Hirsch und Rehe sieht man ja kaum mehr.vor dem Weltkrieg ist da ja viel von der Heide gerodet worden;zu Ackerland und Wiese gemacht worden,wo heute die schönen Wiesen da.Viel Heide mit Kiefern bewachsen,alles umgemacht worden,alles ausgerodet worden.
Anmerkung: (1) Fabrikant in Stotzheim
                     (2) Industrieller
                     (3) betr. die sog.Aussiedlerhöfe an der Kopnück

Gespräch mit Peter Lethert aufgezeichnet von Edgar Fass
in Mahlberg am 13.10.1992

Bis zur Flurbereinigung im Amt Münstereifel-Land kamen Wacholderbüsche in größeren Beständen am Hohberg, Nähe Michelsberg, und vereinzelt noch an der Kopnück vor.Die Exemplare am Michelsberg sollen sogar bis zu Zimmergröße erreicht haben.

nach einem Gespräch mit Wilhelm Fass im November 1992

Einheimische Kost und Eßspezialitäten aus früherer Zeit

Auf den Heide- und Ödlandflächen wuchsen noch sehr zahlreich die Blaubeeren bzw. Heidelbeeren.Davon bereitete man den wohlschmeckenden Blaubeerkuchen. Als Delikatesse  war er bei den Städtern sehr gefragt.Ein Großteil der von den Dorfkindern gesammelten Beeren fand für ein paar Groschen Abnehmer bei den Bäckereien und Konditoreien in Münstereifel. Die nach der Getreideernte ausgesäten Rüben kamen später zum Teil auch auf den Mittagstisch.Hierfür mischte die kleingeschnittenen Blätter und in Würfelform zerkleinerte Rüben und brachte sie gepresst in einen 50 L großen Tontopf unter. Daraus bereitete man im Winter ein ungern gegessenes Mahl.Beliebter waren dagegen die von Buchweizenmehl bereiteten Pfannkuchen.Für den Buchweizenanbau  wurden hier im Höhengebiet als Kultivierungsfrucht auf gerodeten Waldflächen bevorzugt.Selten aufs Brot gab es den damals noch mit Wacholderzweigen geräucherten Schinken.Den naturgeräucherten Schinken zum Steinofenbrot gab es als Rarität nur zu festlichen Anlässen.Ein gekochtes Hühnerei  mussten sich oft genug mehrere Personen teilen.Zu der Zeit war das Wasser in den Bächen dieser Gegend noch sauber und es gab darin auch noch Forellen,wovon die Dorfjungen mit der Hand unter dem Ufer heimlich welche gefischt haben.

aus Gespräch mit Wilhelm Fass
in Mahlberg im November 1992
Von der Landwirtschaft

Russische Pferde in der Landwirtschaft nach dem 2. Weltkrieg

Nach dem 2. Weltkrieg waren noch viele Russenpferde hier, Panjepferde. Frage:Die waren auch sehr genügsam.Antwort: Die waren aber zäh waren die.Die konnten den ganzen Tag laufen.Aus dem Feld konnten die Trapp nach Haus fahren.Das machte denen gar nichts aus.Zäh waren die. Fr.:Die waren ja die Härte,die Kälte gewöhnt in Russland, wo die herkamen.Das war für die hier praktisch eib Sommerurlaub vom Klima her.Antwort: Jaja

aus einem Gespräch mit Peter Lethert am 13.10.1992 in Mahlberg

Alte Pflüge

Früher hatten sie  hier in der Landwirtschaft noch Holzpflüge aus altem Holz.. Nachher gab es die Eisenpflüge.Ganz früher, da hatten sie ein Holzwendegeschirr.Das heißt Hölzer.Jedesmal ging das da drüber.Da wurde sich °so baschte" gestellt da.

aus einem Gespräch mit Peter Lethert am 13.10.1992 in Mahlberg