Geldentwertung auf dem Höhepunkt der Inflation 1923 und ihre Folgen für Stadt und Amt Münstereifel
Die allgemeine Notlage der Einwohnerschaft von Stadt und Amt Münstereifel verschlimmerte sich Anfang der zwanziger Jahre wie überall im Land durch die katastrophale Geldentwertung der Deutschen Reichsmark. Die Notgeldentwicklung erreichte Mitte November 1923 auch im Münstereifeler Raum ihren grotesken Höhepunkt.Das Fortschreiten der Inflation mögen einige Zahlen verdeutlichen:
4. September 1923: 1 cbm Wasser kostet 100 RM. Der Bezugspreis für die Münstereifeler Zeitung beträgt 3 Mill. RM monatlich.
20. Oktober 1923: Porto für eine Postkarte 2 Mill. RM, für einen Brief 5 Mill. RM. Die Münstereifeler Zeitung kostet 10 Mill. RM monatlich. 1 cbm. Wasser wird für 3 Mill. RM abgegeben, 1 cbm. Brennholz kostet 150 Mill. RM.
2. November 1923: Porto für eine Postkarte 500 Mill. RM, für einen Brief 1 Mrd. RM. Die Münstereifeler Zeitung kostet monatlich 800 Mill. RM., 1 cbm.Wasser 1 Mrd. RM. Der Entwurf des Haushaltsplanes für 1924 lautet auf 172000 Billionen RM.
15. November: Ende der Inflation, 1 Billionen Papiermark = 1 Rentenmark s. Anmerkung
( Sta.Arch. M.E. 18/68, Mün. Ztg.1923/30
Diese Entwicklung führte zur Verarmung großer Bevölkerungsschichten auch im Eifeler Raum.Dies verdeutlicht ein Aufruf der Behörden vom 28. Nov. 1923 :
" Die Not im Kreise Rheinbach ist so groß geworden, dass an die Mildtätigkeit und Nächstenliebe aller Kreisbewohner appelliert wird.In jeder Gemeinde soll täglich eine kräftige Suppe zubereitet werden. (Mün. ztg. 1923/45)
4. November 1924: Die Grundschuld der Stadt Münstereifel aus der Notgeldaktion des Kreises Rheinbach beträgt 225 Billiarden-Papier-Mark. ( St.Arch. M.E. 28/168, S. 191, Mün. Ztg. 1924/64).
1927 Der Kreis Rheinbach hat durch die Notgeldaktion des Jahres 1923 Schulden in Höhe von 2,5 Mill. RM.Der Kreis übernimmt 1/3 der Schuldsumme, die Bürgermeistereien 2/3. Auf die Stadt-und Landbürgermeisterei Münstereifel entfällt ein Betrag von 853107 RM!( Sta.Arch. M.E. 18/169,Mün. Ztg.1927/S.19).
Eine zusätzliche Belastung in dieser ohnehin schweren Zeit stellte die Separatistenbewegung für das Rheinland dar. Zwar blieb sie im Raum Münstereifel ohne Erfolg, jedoch machte sich die Bewegung hier durch durchziehende Truppe bemerkbar. So erhält z.B. ein Trupp der sog. Sonderbündler, die nach einem Gefecht bei Adenau versprengt wurden, am 13. Nov. 1923 für die Nacht Unterkunft in der Turnhalle des Gymnasiums (Mün. Ztg. 1923/43).
4. September 1923: 1 cbm Wasser kostet 100 RM. Der Bezugspreis für die Münstereifeler Zeitung beträgt 3 Mill. RM monatlich.
20. Oktober 1923: Porto für eine Postkarte 2 Mill. RM, für einen Brief 5 Mill. RM. Die Münstereifeler Zeitung kostet 10 Mill. RM monatlich. 1 cbm. Wasser wird für 3 Mill. RM abgegeben, 1 cbm. Brennholz kostet 150 Mill. RM.
2. November 1923: Porto für eine Postkarte 500 Mill. RM, für einen Brief 1 Mrd. RM. Die Münstereifeler Zeitung kostet monatlich 800 Mill. RM., 1 cbm.Wasser 1 Mrd. RM. Der Entwurf des Haushaltsplanes für 1924 lautet auf 172000 Billionen RM.
15. November: Ende der Inflation, 1 Billionen Papiermark = 1 Rentenmark s. Anmerkung
( Sta.Arch. M.E. 18/68, Mün. Ztg.1923/30
Diese Entwicklung führte zur Verarmung großer Bevölkerungsschichten auch im Eifeler Raum.Dies verdeutlicht ein Aufruf der Behörden vom 28. Nov. 1923 :
" Die Not im Kreise Rheinbach ist so groß geworden, dass an die Mildtätigkeit und Nächstenliebe aller Kreisbewohner appelliert wird.In jeder Gemeinde soll täglich eine kräftige Suppe zubereitet werden. (Mün. ztg. 1923/45)
4. November 1924: Die Grundschuld der Stadt Münstereifel aus der Notgeldaktion des Kreises Rheinbach beträgt 225 Billiarden-Papier-Mark. ( St.Arch. M.E. 28/168, S. 191, Mün. Ztg. 1924/64).
1927 Der Kreis Rheinbach hat durch die Notgeldaktion des Jahres 1923 Schulden in Höhe von 2,5 Mill. RM.Der Kreis übernimmt 1/3 der Schuldsumme, die Bürgermeistereien 2/3. Auf die Stadt-und Landbürgermeisterei Münstereifel entfällt ein Betrag von 853107 RM!( Sta.Arch. M.E. 18/169,Mün. Ztg.1927/S.19).
Eine zusätzliche Belastung in dieser ohnehin schweren Zeit stellte die Separatistenbewegung für das Rheinland dar. Zwar blieb sie im Raum Münstereifel ohne Erfolg, jedoch machte sich die Bewegung hier durch durchziehende Truppe bemerkbar. So erhält z.B. ein Trupp der sog. Sonderbündler, die nach einem Gefecht bei Adenau versprengt wurden, am 13. Nov. 1923 für die Nacht Unterkunft in der Turnhalle des Gymnasiums (Mün. Ztg. 1923/43).
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