Dienstag, 21. Oktober 2014


Schmuggel nach dem 2. Weltkrieg

Nicht weit von der Wasserscheide bei Esch( Bad Münstereifel) verlief nach dem Krieg die Demarkationsgrenze zwischen der britischen und der französischen Besatzungszone.Die Dörfer des Münstereifeler Höhengebiets gehörten noch zur britischen Zone.Die Gegend weiter südlich mit den Dörfern Schuld,Bröhlingen, Hümmel u.a. lagen bereits in der französischen Zone.
Die nahe Grenze brachte es mit sich, dass alsbald wie in den übrigen grenznahen Gebieten ein lebhafter Schmuggel von Waren einsetzte.Vor allem Nahrungsmittel wurden nach den Entbehrungen des zweiten Weltkriegs und den Hungerjahren danach vor allem in den Großstädten Westdeutschlands dringend benötigt. Artikel wie Kaffee oder Wein waren in damaliger Zeit Luxusartikel. So kamen hier aus der französischen Besatzungszone Schmuggler herüber und boten Kaffee zum Kauf an.Es sollen ganze LKW-Ladungen mit Wein unter Beteiligung französischer Besatzungssoldaten eingeschmuggelt worden sein. Dies blieb dann auch der Obrigkeit nicht verborgen.Einmal wurde in der Mutscheid einem französischen Jeep-Fahrzeug,deren Besatzung dort
unzulässigerweise kontrollierte, also bereits innerhalb der britischen Zone,die Reifen zerstochen.
Aus den größeren Städten kamen Hamsterkäufer ins Dorf und brachten im Tausch gegen Nahrungsmittel Luxusgüter, Haushaltsgeräte etc. mit.Selbst aus dem Raum Aachen kamen die hungrigen Menschen hierher.Sie brachten von dort als Tauschmittel u.a. weißes Wollgarn mit. Auch war damals Wilderei üblich. So brachten es einige durch den Schmuggel und Wilderei zu einem gewissen Wohlstand.
Anzumerken wäre noch, dass drei Mahlberger in Köln an der Plünderung eines Geschäfts beteiligt waren und deshalb verurteilt wurden.

nach mündlicher Überlieferung von Michael Winand u.a. aus Mahlberg

Edgar Fass

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