Sprengplatz für Weltkriegsmunition
Eine ständige Gefahr für die Bevölkerung von Mahlberg und der angrenzenden Ortschaften war der nach dem Krieg von den Amerikanern auf dem Gelände der ehemaligen Mahlberger Heide eingerichtete und von der britischen Besatzungsmacht weitergeführte Sprengplatz für übrig gebliebene oder nicht detonierte Kriegsmunition.Diese lag zum Teil noch in großen Mengen an Straßenrändern deponiert(z.B. an der Landstraße Abschnitt Jüleschuuse=Gierlichhausen) oder als Blindgänger im Gelände bzw.den Orten früherer Kampfhandlungen herum.
Täglich bis zu sechs Sprengungen gehörten bis Mitte der fünfziger Jahre zur Tagesordnung.Dies verdeutlicht das Ausmaß des Waffenarsenals, das noch in der Eifel herumlag; eine Gefahrenquelle für Menschen und Wildtiere. Als Episode in diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass einmal einigen Waldarbeitern aus Schuld/Ahr im Waldgebiet nahe der Kapelle "Dicke Tönnes" die Kaffeekanne über der Feuerstelle in die Luft flog.Zum Glück kam niemand dabei zu Schaden, da sie zum Zeitpunkt der Explosion nach beendeter Pause bereits wieder ihrer Arbeit nachgingen.
Es versteht sich, dass auch die Mitarbeiter des Sprengkommandos einer besonderen Gefährdung ausgesetzt werden, wobei einer aus ihren Reihen sein Leben ließ.
Lästig und hinderlich waren auch die Unterbrechungen bei der Feld-, Ernte- und Waldarbeit sowie die Sperrung der in der Nähe vorbeiführenden Landstraße nach Rheinbach während der angekündigten Sprengzeiten.Dies führte dann zu längeren Wartepausen. In den umliegenden Wäldern warnten Schilder vor dem Betreten.Splitter von gesprengter Munition lagen oft noch kilometerweit vom Sprengplatz entfernt auf dem Waldboden herum.Auf dem Sprengplatz selbst kündeten noch tiefe Krater von den Detonationen.
Erst nach der Schließung des Sprengplatzes Mitte der fünfziger Jahre kehrte für die am Michelsberg lebenden Menschen Ruhe ein.
nach mündlicher Überlieferung von Einwohnern
und eigenes Erleben des Verfassers
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