Dienstag, 30. Dezember 2014
Bevölkerungsgruppe und einheimischer Dialekt
Nach den Kelten und später den Römern siedelten im Zuge der Völkerwanderung um etwa 400 n. Chr. germanische Völker, insbesondere vom Stammesverband der Franken im Raum Münstereifel,
wobei die bereits früherer ansässigen einheimischen Ubier mit einbezogen wurden. Diese hielten noch bis zur Christianisierung und Zerstörung ihres Tempelheiligtums " Auf dem Addig" bei Pesch an ihrem Matronenkult fest.
Der in dieser Gegend wie in der Nordeifel siedelnde Stamm der Franken nannte sich Ripuarier und das Gebiet erhielt den Namen Ripuariergau. Wahrscheinlich sind auch damals viele der heutigen Ortschaften entstanden.( Anm. 1).
Später sind im Verzeichnis der Besitzungen der Abtei Prüm (Prümer Register) von 893 n. Chr. schon damals eine ganze Anzahl von Ortschaften aus der Umgebung des Michelsberges genannt. Wir finden zum Beispiel effelsburc= Effelsberg, honespolt= Hospelt, rodeure= Rodert, Eykmesseyt oder Ekinneskeit= Eicherscheid, Mahlberhc= Mahlberg und sconouhe= Schönau (s. Anm.2 ).
Das in diesen und den anderen Dörfern der Nordeifel gesprochene Eifel-Platt , heutzutage nur noch den älteren Leuten im Dorf bekannt, bezeichnen Sprachwissenschaftler als zum mittelfränkischen Sprachraum gehörenden Ripuarisch. Der Dialekt variiert dabei selbst auf dem kleinen Raum im Höhengebiet von Dorf zu Dorf.
Dazu einige Wortbeispiele im Eifeler Platt und ihre Bedeutung im Hochdeutschen:
jappe= gähnen
erts = Erbse
Knipp= Messer
kalle= sprechen
stüppe= stutzen ( oder kürzen)
um nur einige zu nennen.
Eine Sprachverwandtschaft vieler Wörter im Nordeifeler Platt mit dem Schwedischen hat Herr M.Konrads im Jahrbuch des Kreis Euskirchen von 1978, S. 166- 168, geschildert.
Anmerkung 3:
Dieser einheimische Dialekt war einst in der Fremde sogar verpönt und verliert auch im Sprachgebrauch der Einheimischen immer mehr an Bedeutung und wird von der jüngeren Generation kaum noch gesprochen, so dass viele alte Wörter und Begriffe nicht mehr bekannt sind bzw.allmählich in Vergessenheit geraten.
Es wäre schade,sollte dieser urtümliche und Jahrhunderte alte Dialekt im Voksmund ganz aussterben.
Anmerkungen 1 und 3 vom Verfasser Edgar Fass
Anmerkung 2 entnommen der Geschichte des Michelsberges von Dr. Rudi Creutz
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