Dienstag, 30. Dezember 2014


Karneval und Ätzebär

Karneval hatten vor allem die Kinder ihren Spaß. Als "Hork", das sind Hexen, verkleidete Schulkinder liefen, mit einer Rute bewaffnet, hinter den nicht verkleideten Kindern her, um ihnen damit leichte Schläge zu verabreichen.
Dienstags wurde dann der " Ätzebär" ( Erbsenbeer) zurecht gemacht.Ein heranwachsender junger Mann wurde mit Erbsenstroh als "Fell" umwickelt. Über den Kopf bekam er einen geflochtenen Bienenkorb gestülpt.Mit einem Seil oder Kette führten ihn seine Begleiter durch das Dorf.Dabei musste er Tanzkünste vorführen. Dazu begleiteten ihn die Musikklänge von Ziehharmonika oder Zupfinstrumente.( s.Anmerkung).
Für die Erwachsenen gab es an 3 Tagen Tanz.Es gab auch damals schon Masken- und Preismaskenbälle.Schluss des Balls war dienstags um 24.00 Uhr mit Beginn des Aschermittwochs und der Fastenzeit. Die heute so beliebten Karnevalszüge gab es damals in Mahlberg und den kleineren Ortschaften im Höhengebiet noch nicht.

Anmerkung: Möglicherweise handelt es sich bei dieser Figur um eine Anlehnung an einen früheren Bärenkult aus historischer Zeit.So kannten einige keltische Stämme( u.a. die Treverer in der Südeifel )die Jagd-und Bärengottheit Artio.Im allgemeinen stellt die Figur des Ähzebär den Winter höchstpersönlich dar.

(nach mündlicher Überlieferung in Mahlberg)

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